Salsa

Gleichwie die Salsa-Musik ist auch der dazugehörige Tanz eine Verbindung afrokaribischer und europäischer Tanzstile. Die Ursprünge stammen aus dem englischen Contredanse des 17. Jahrhunderts. In vielen Figuren steht sich das Paar dort in einer ähnlichen Tanzhaltung wie bei den Gesellschaftstänzen gegenüber, in der die Frau ihre linke Hand auf die Schulter des Mannes legt, der Mann mit seiner rechten Hand ihre Hüfte umfasst und die freien Hände sich in der Luft treffen. Der Contredanse war ein Gruppentanz, die meisten Figuren umfassten zwei 4/4-Takte, also 8 Schläge. Wie im Square Dance gab es einen Caller (engl.: Rufer), der den Paaren im Saal die zu tanzenden Figuren zurief. Der Caller konnte sich im Laufe eines Stückes aber auch zurückziehen und die Paare sich selbst und der Musik überlassen. Ende des 19. Jahrhunderts individualisierte sich dieser Tanz zum Paartanz.

Neben dem religiösen Bezug hatte der Tanz immer auch eine wichtige Funktion zum Finden eines geeigneten Partners und zur Eroberung einer Frau. Der kubanische Guaguancó oder die kolumbianische Cumbia sind Werbetänze. Der Tanz bekommt so eine erotische Note: die Paare präsentieren sich im Tanz, oft mit viel Selbstdarstellung des Mannes. Sinnlichkeit im Tanz bedeutet dabei nicht unbedingt engen Körperkontakt - die Partner umkreisen sich in vielen karibischen Tänzen ohne sich zu berühren. So wird die Salsa auf dem Festland fast ausschließlich offen getanzt, wobei der Mann die Frau meistens mit nur einer Hand führt. Während der Drehungen umkreist er gleichzeitig die Frau, was dem Tanz den runden tänzerischen Charakter verleiht.